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Gruenspan – Strukturelle Gewalt/Strukturelle Diskriminierung

„Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist.“

(Zitat John Galtung, aus Wikipedia)

Man spricht von struktureller Diskriminierung, zB. wenn durch Strukturen eine Menschin (in diesem Fall im Rollstuhl) bei ihrer Teilhabe an der Gesellschaft behindert wird. Sei es eine Stufe in einem Gebäude, ein Klo, das sie nicht aufsuchen oder nutzen kann, wenn sie muss. An der Tür des Gruenspan werden Rollstuhlfahrerinnen abgewiesen. Ihnen wird mitgeteilt, dass Aufgrund von Sicherheitsaspekten (Entfluchtung) eine Teilhabe am Konzert nicht zugelassen werden kann. Es wird vermittelt, dass dieses zu ihrem Schutz geschehe. Ja, niemand will, dass ein Mensch in einem Haus verbrennt, weil ein Mensch, der einen Rollstuhl nutzt, den Fluchtweg nicht schaffen konnte. Daran zu arbeiten, dass ein berollbarer Fluchtweg möglich wird, hat das Gruenspan seit 2016, als das Problem zum ersten Mal öffentlich thematisiert wurde, unterlassen – und wiederholt behauptet, dass durch einen Umbau für Barrierefreiheit gesorgt wird. In einem Mopo-Artikel wurde gelobt, dass dieses ohne staatlichen Zwang geschehen würde.

Durch einen Brief (er hängt unten an diesem Post dran) an den derzeitigen Geschäftsführer Timur Börü, der zeitgleich auch an diverse andere Akteure (Presse, Inklusions- und Fanbeauftragte von FC- St. Pauli, Clubkombinat und andere, steht im Brief) ging, habe ich „strukturellen Druck“ aufgebaut. Die gezielt hergestellte Öffentlichkeit soll ihn unter Zugzwang setzen, an der Situation etwas zu ändern, ein Handlungsvorschlag ist in dem Brief enthalten.

Für mich fühlt es sich nicht gut an, diesen Druck aufzubauen– auch wenn ich inhaltlich davon überzeugt bin, dass es in diesem Moment der richtige Schritt ist. 5 Jahre lang hatte das Gruenspan Zeit umzubauen – wie sie selbst behauptet haben. Mein Ziel ist es, in den Dialog zu kommen und die Situation dort zu verbessern.

Die Terrasse hinter dem Hintereingang

Dieser doppelflügelige Hinterausgang macht mir Hoffnung, das Entfluchtungsproblem handwerklich zu lösen. Wenn die 6-8 Stufen, von denen der ehemalige Geschäftsführer in einem Interview sprach, jene sind, die von der Terrasse auf den Parkplatz führen, dann halte ich das Problem für lösbar. Es ist genug Platz für den Bau einer Rampe da.

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